Münsters Denkmale fotografisch
hinterfragt Website zur
Ausstellung ist online Die
Ausstellung „Between war and peace –
Denk‘mal in Münster“ in der Kulturkneipe
Frauenstraße 24 ist längst vorbei.
Nun hat
meine Ausstellung eine eigene Website bekommen:
http://www.between-war-and-peace-muenster.de/
Die
Fotoausstellung „Between war and peace –
Denk‘mal in Münster“ beleuchtet die
Denkmalkultur dieser Stadt. Warum steht am Kalkmarkt ein
„Stalingrad-Denkmal“? Wofür steht der alte
„Zwinger“ in Münster? Warum wird das
„Dreizehner-Denkmal“ kritisiert? Warum ist die
Gedenkplatte, die an die Bücherverbrennung erinnert, auf dem
Domplatz? Diesen Fragen geht die Ausstellung nach. „Meistens
radelt man beim Einkaufen, beim Studieren, auf dem Weg zur Arbeit
einfach an den Denkmälern vorbei. Die Exponate sollen die
Denkmäler in Münster aus dem Hintergrund
holen“, so der Fotokünstler Jan Große
Nobis. „Münster
steht schon immer im Spannungsfeld zwischen Krieg und Frieden.
Münster war und ist Garnisonstadt. Aber seit dem
Westfälischen Frieden steht Münster auch im Zeichen
des Friedens“, so Jan Große Nobis. „Die
Ausstellung soll diese Dualität sicht- und erfahrbar
machen“, so der Künstler. 22
Exponate sind so entstanden. Der Elch auf dem Gemälde
kommentiert jeweils die Münsteraner Kriegerdenkmale,
Kriegsgräber und Gedenksteine – zumeist zum Thema
Erster und Zweiter Weltkrieg, zum Holocaust, zur Euthanasie aber auch
zum interkulturellen Zusammenleben – mit einem Zitat
bekannter Persönlichkeiten. So
kommentieren u.a. die bekannten Publizisten Kurt Tucholsky
(„Sagte ich Mord? Natürlich Mord. Soldaten sind
Mörder!“), Bert Brecht („…
Dafür wird er [der Pass] auch anerkannt, wenn er gut ist,
während ein Mensch noch so gut sein kann und doch nicht
anerkannt wird!“) und Oskar Maria Graf („Diese
Unehre habe ich nicht verdient! Nach meinem ganzen Leben und nach
meinem ganzen Schreiben habe ich das Recht, zu verlangen, dass meine
Bücher der reinen Flamme des Scheiterhaufens
überantwortet werden und nicht in die blutigen Hände
und die verdorbenen Hirne der braunen Mordbande gelangen. Verbrennt die
Werke des deutschen Geistes! Er selber wird unauslöschlich
sein wie eure Schmach!“), die Punkband Riot Brigade
(„Nationalism sucks!”), aber auch der ehemalige
Zwangsarbeiter Nikolai Karpow („Es kam einem seltsam vor, wie
dieses schöne, durch den Fleiß der Menschen
bereicherte Land nach Raubtiergesetzen lebte“, der
Ex-Bundeskanzler Willy Brandt („Unsere Würde
gebietet einen unübersehbaren Ausdruck der Erinnerung an die
Ermordung der europäischen Juden“ und Kardinal Graf
von Galen („Arme Menschen, kranke Menschen, unproduktive
Menschen meinetwegen! Aber haben sie damit das Recht auf das Leben
verwirkt? Hast du, habe ich nur so lange das Recht zu leben, solange
wir produktiv sind, solange wir von den anderen als produktiv anerkannt
werden?“) die jeweiligen Kriegermale und Gedenksteine. Die
Ausstellung war vom 2. bis 28. März 2014 in der Kulturkneipe
Frauenstraße 24 zu sehen. Jan
Große Nobis |