Münsters Denkmale fotografisch hinterfragt

Ausstellungs-Eröffnung am 2. März in der Kulturkneipe Frauenstraße 24

Das Dreizehner-Denkmal an der Promenade Höhe Aasee: Umkämpfte Erinnerungskultur.Der Zwinger an der Promenade Höhe Kanalstraße: Lange in der Diskussion. Nun Gedenkort zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus.

Im März zeigt die Frauenstraße 24 eine neue Fotoausstellung: „Between war and peace – Denk‘mal in Münster“ beleuchtet die Denkmalkultur in Münster. Warum steht am Kalkmarkt ein „Stalingrad-Denkmal“? Wofür steht der alte Zwinger in Münster? Warum wird das Dreizehner-Denkmal kritisiert? Warum ist die Gedenkplatte, die an die Bücherverbrennung erinnert, auf dem Domplatz? Diesen Fragen geht die Ausstellung nach.

 

„Münster steht schon immer im Spannungsfeld zwischen Krieg und Frieden. Münster war und ist Garnisonstadt. Aber seit dem Westfälischen Frieden steht Münster auch im Zeichen des Friedens“, so der Fotokünstler Jan Große Nobis. „Einmal wird also mit dem Militär gefeiert, ein andermal wird der Frieden gepriesen. Mal so, mal so! Schließlich steht in heutiger orwellscher Zeit ja auch eine Kriegsmaschinerie für ‚Frieden‘!“, so der Künstler.

 

Die Ausstellung soll diese Dualität sicht- und erfahrbar machen, so der Künstler. 22 Exponate sind so entstanden. Der Elch auf dem Gemälde kommentiert jeweils die Münsteraner Kriegerdenkmale, Kriegsgräber und Gedenksteine – zumeist zum Thema Erster und Zweiter Weltkrieg, zum Holocaust, zur Euthanasie aber auch zum interkulturellen Zusammenleben – mit einem Zitat bekannter Persönlichkeiten.

 

So kommentieren u.a. die bekannten Publizisten Kurt Tucholsky, Bert Brecht und Oskar Maria Graf, die Punkband Riot Brigade, aber auch der ehemalige Zwangsarbeiter Nikolai Karpow, der Ex-Bundeskanzler Willy Brandt und Kardinal Graf von Galen die jeweiligen Kriegermale und Gedenksteine.

 

Die Ausstellung ist vom 2. bis 28. März 2014 in der Kulturkneipe Frauenstraße 24 zu sehen. Die Vernissage ist am Sonntag, den 2. März um 15.00 Uhr ebendort.

 

Am Donnerstag, den 13. März um 20.00 Uhr findet dort ein Vortrag mit Michael Bieber und Jan Große Nobis zum Thema statt.

 

Ein Ausstellungskatalog ist für 18,-- EUR in der Frauenstraße 24 erhältlich.